Es wird nach dem Entschluss, UNSER Ernst Abbe Sportfeld zu sperren, viel Kritik auf die Stadt niederfallen. Wir sagen: Zu recht !
Dixi-Toiletten, ein verschimmelter VIP-Bereich, unzulängliche Zuwegungen, ein ausgehöhlter Karnickel-Fanblock über den ganz Fussball-Deutschland lacht, eine "Gegengerade" die mal als Unterbau für eine Tribüne gedacht war und unter der tonnenweise Schutt und Müll lagern und nun einsturzgefährdete Flutlichtmasten. Peinlich für eine Stadt wie Jena, die sich immer rühmt etwas besonderes zu sein. Mit dieser vom TÜV vorgeschriebenen Prüfung der Flutlichtmasten, die die Statik dieser feststellen soll, ist genau das eingetreten, was nicht nur wir als Bürgerinitiative schon längst wussten:
Es muss umfangreiches im und am Stadion passieren und zwar ganz dringend.
Als Stadt hat man dies bis heute nicht erkannt, auch wenn man die Bürger Jenas immer wieder vom Gegenteil überzeugen möchte. Nicht zuletzt sprach der Oberbürgermeister erst vor kurzem davon, das der Fußball noch hinter den Sportarten Wandern, Radfahren und Laufen anzusiedeln sei. Damit sollte jeder wissen was der OB Schröter vom Jenaer Fußball hält.
Soll das der Oberbürgermeister sein dem man abnimmt, in ein zukunftsfähiges Stadion investieren zu wollen? Wir sagen: Nein !
Vor wenigen Tagen schrieb uns der Oberbürgermeister noch folgendes: „Darüber hinaus gehende Maßnahmen wurden seit 2011 nicht umgesetzt, da das Projekt der Multifunktionsarena jegliche Instandhaltungen oder Investitionen in den derzeitigen Bestand voraussichtlich überflüssig machen würden“.
Gut erkannt Herr Schröter !
In Schillers Wallenstein findet man für diese Provinzposse die richtige Antwort:
„Ich hab' hier bloß ein Amt und keine Meinung“
Die Investitionspläne der KIJ für die Jahre 2010 bis 2013 könnten eine Erklärung für dieses Versagen liefern. Für 2010 wurde ein Gesamtausgabebedarf für die Masten von 800.000 eingestellt, für die Jahre 2011 insgesamt 510.000 und für 2013 nochmal 364.000 Euro. Unter anderem war mit diesen Gelder geplant, den Korrosionsschutz zu erneuern. Warum ist davon nichts erledigt wurden? Die jetzige Situation hätte vermieden werden können.
Heute schreibt der Werkleiter der KIJ, Herr Dr. Götz Blankenburg (Zitat von der KIJ-Internetseite) "Der jetzige Schaden ist nicht auf das Hochwasser zurückzuführen." - Tolle Erkenntnis.
Wann wurde geschlampt und wer hat geschlampt? Wofür hat man die seit 2010 eingestellten Gelder für die Erneuerung der Flutlichtmasten verwendet?
Es ist doch eine absolute Frechheit wenn Sie als Oberhaupt dieser Stadt dazu folgendes in Ihrem Brief an die Initiative "Eine Arena für Jena" vom 02.07.2013 äußern: "KIJ agiert derzeit - meines Erachtens zurecht - zurückhaltend, um keine Investitionen zu tätigen, die durch einen anschließenden Umbau zunichte gemacht würden.").
Damit haben Sie und die Vertreter von KIJ den jetzigen Zustand zu verantworten, haben riskiert, dass Menschen gefährdet werden, weil Sie lieber erstmal abwarten (ob) sich was entwickelt und sollten dazu endlich einmal Stellung beziehen. Offen und ehrlich. Nicht wie immer ausweichend und mit Phrasen antwortend.
Sie als Stadtoberhaupt lassen nichts unversucht, gegen das ganze Projekt zu wettern, zu intrigieren und bewusst falsche Zahlen zu veröffentlichen. So werden dem mündigen Bürger der Stadt Jena in einer Befragung zum Bürgerhaushalt das Projekt Multufunktionsarena und eine Sanierungsvariante präsentiert - eine Sanierungsvariante zu der Sie uns in Ihrem Brief vom 02.07.2013 folgendes schrieben: "Eine Sanierung des derzeitigen Stadions kann unterschiedlich umfangreich erfolgen. Detaillierte Planungen liegen hierzu bisher nicht vor, sodass es sich bei den genannten Zahlen um Schätzungen handelt."
Herr Oberbürgermeister es reicht! Nehmen Sie Ihre Aufgaben in der Stadt Jena wahr, auch wenns im Ausland sicherlich schöner ist. Ihre Aufgabe liegt hier im "paradiesischen" Jena ... nicht in Palästina oder Nicaragua, auch wenn Ihnen dies mehr Aufmerksamkeit (und vermeintlich auch Charisma) bringen mag.
Können Sie sich vorstellen was auf diese Entscheidung, nach diesem totalen Versagen der Stadt Jena, für den FC Carl Zeiss Jena folgt? Das ist Existenzbedrohend.
Können Sie sich ausdenken was für sehr viele an diesem Spiel gegen Newport County hängt?
Wieviel Zeit soviele Fans und Ehrenamtliche allein für diese Saisoneröffnung aufgebracht haben, was Sie nun durch ihre Art des (Nicht-)Handelns zunichte gemacht haben?
Können Sie auch nur erahnen welche Kosten man für diese Saisoneröffnung hatte und das man nun auf diesen sitzen bleibt?
Da geht es für manch einen, ja auch für die BI, schon um die Existenz bzw. darum ob es Sinn macht, seine ehrenamtliche Tätigkeit, seine aufopferungsvolle Hingabe zum Jenaer Fußball so weiterzuführen.
Dem Ansehen der Stadt haben Sie speziell bei unseren potentiellen Gästen aus Newport einen Bärendienst erwiesen, Touristen interessieren aber in Jena ohnehin nur noch am Rande, schließlich sind wir ja der Nabel der Welt und müssen uns nicht um unsere Gäste bemühen.
Für unseren FC Carl Zeiss Jena tut es uns sehr leid. Dieser Tag, dieser Samstag, dieses Spiel gegen unsere walisischen Freunde hätte die Initialzündung für eine tolle und erfolgreiche Saison sein können.
All das haben Sie mit Ihrer Verzögerungstaktik (Stichwort z.B.: nicht umgesetzter Stadtratsbeschluss zum Bebauungsplan aus 2011, der 2012 abgeschlossen werden sollte, jedoch erst zu Beginn des Jahres 2013 durch Sie beauftragt wurde) im Hinblick auf den Stadionumbau zu verantworten.
Erlauben Sie sich bitte nie wieder davon zu sprechen, das Sie Fan UNSERES FC Carl Zeiss Jena wären. So verhält sich kein Fan. Niemand der den Fußball im Herzen trägt.
Die größte Frechheit ganz zum Schluss: Das der Hauptmieter des Stadions das ganze aus der Presse erfährt ist das i-Tüpfelchen dieser Schande.
BI Unser Stadion e.V.
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Interessengemeinschaft "Eine Arena für Jena"