Zu Ostzeiten hätte man für diese Darstellung wohl keine grünen, gelben oder roten Punkte verwendet, sondern die allseits bekannten Ampelmännchen. Das hätte man gestern auch machen können, es hätte das ganze aber auch nicht mehr aufheitern können. Die letzten Tage klingelte bei uns das Telefon, „wisst ihr schon…“, „habt ihr gehört was die wieder…“. Nein, das aus der Variantenvorstellung, die es ja sein sollte, eine Festlegung wurde, das ahnten wir nicht. Die 80 Seiten des Variantenvergleichs lagen gestern Abend noch vor uns, aber was muss, das muss eben.
Eine Meinung sollten wir uns bilden, wurde uns von Seiten der Stadt mit auf den Weg gegeben. Klar muss man das und auch wenn Teile der Bürgerinitiative Unser Stadion Jena e.V. gestern Abend der Vorstellung nicht gleich abgeneigt waren, so muss man heute ganz deutlich zurückrudern. Denn das wird nicht aufgehen in Lobeda. Zumindest kann sich die Stadt, Stand heute, überhaupt nicht erlauben, das als machbar darzustellen, oder wie OB Schröter meinte: „Das bekommen wir hin“.
Da gibt es eindeutig zu viele Fragezeichen die vergessen wurden.
Zu Recht vermuten dahinter wieder viele Taktik seitens der Stadtverwaltung. Zu oft wurde man nun hingehalten und fühlte sich mehrfach verschaukelt. Um darüber ergebnissoffen diskutieren zu können, hätte man diese Variante von vornherein auch in allen Facetten beleuchten müssen.
Es ist niemandem erklärbar das in unmittelbarem Hochwassergebiet Schulen, Gewerbegebiete und Sportstätten errichtet werden und am Burgauer Wehr Einfamilienhäuser entstehen sollen, aber an einem Stadion keine Veränderungen errichtet werden dürfen, die aus einem charakteristischen aber maroden Sportfeld ein modernes Stadion machen würde.
Und da verhält es sich wie gewohnt: zugunsten der von der Stadt favorisierten Variante werden Hürden für andere, charmantere Modelle in den Weg geräumt.
Zumindest konnten wir gestern einigen die Augen öffnen zum Lobedaer Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt, oder ist er das überhaupt noch?
Wie auch immer, noch vor der Bundestagswahl meldete er sich gleich mehrfach bei uns zum Thema. Natürlich ging es um ein „Modernes Stadion im Ernst Abbe Sportfeld“. Noch vorgestern verriet er der regionalen Presse, das Stadion muss im Paradies bleiben. Und bei der gestrigen Variantenfestlegung und der Idee, ein neues Stadion in SEINEM Lobeda zu errichten prustete es aus ihm heraus "hier geht jedem das Herz auf".
Es gibt natürlich noch viele andere Gründe, die es überhaupt nicht möglich machen, am favorisierten Standort ein Stadion zu errichten. Das weiß auch der OB, das weiß auch die Stadt. Und daher ist es ratsam zu überlegen: Was würde passieren, wenn sich der Großteil erst einmal gedanklich vom Abbe Sportfeld entfernt hätte, man sich deshalb auch nicht mehr um den aktuell laufenden Fördermittelbescheid kümmern muss und danach der große Knall kommt: „Ein Stadionbau in Lobeda? Leider nicht machbar“.
So leid es uns tut. Unter diesen Umständen, mit den vielen offenen Fragen und der Aussicht, das dies wieder nur ein kurzes Leuchtfeuer der Stadtverwaltung ist, können wir uns beim besten Willen keine Meinung bilden.
Da halten wir auch Drohgebärden seitens des OB aus der sagt, „„Dann bekommt der FCC kein neues Stadion“